Methoden zur Computergestützten 3-D Analyse Archäozoologischer Fundstücke und Rezenter Vergleichstücke
Motivation
Diese Arbeit wird im Rahmen eines Projektes des ArchaeoBioCenters der LMU München in Zusammenarbeit mit dem Institut für Informatik und dem Institut für Paläoanatomie durchgeführt. In diesem Projekt werden verschiedene Verfahren zur computergestützten 3-D Analyse archäozoologischer Fundstücke und rezenter Vergleichstücke untersucht. Ein Schwerpunkt wird dabei auf die Suche nach signifikanten geometrischen Unterscheidungsmerkmale an Tierknochenfundstücken sein, die zur Klassifizierung von Tiergruppen relevant sind. In der Archäozoologie steht am Beginn der allermeisten Forschungsarbeiten die tierartliche Bestimmung von Tierknochenmaterial. Je näher zwei Tiergruppen miteinander verwandt sind, desto schwieriger wird die Unterscheidung anhand (makro-)morphologischer Charakteristika oder mit Hilfe der Osteometrie. Am schwierigsten ist wegen der minimalen Unterschiede die Differenzierung von Individuengruppen oder Populationen, die derselben Art angehören, zumal an Knochen aus archäologischen Grabungen, die in der Regel als einzelne, zumeist zerhackte Stücke vorliegen. Mit einem neuen computergestützten Ansatz soll nun versucht werden, Mikro-Unterschiede mit Hilfe von 3D-Scans herauszuarbeiten. Das Probenmaterial stammt aus archäologischen Ausgrabungen und von rezenten Individuen. Auch gut erhaltene archäologische Proben weisen häufig kleinere Beschädigungen auf. Die neue Methode soll auch die Möglichkeit bieten, diese beschädigten Stellen in die Analyse einzubeziehen.
Aufgaben
- Erstellung eines interaktiven Werkzeugs zur Verwaltung und 3D-Visualisierung von einzelnen Skelettelementen.
- Erstellung eines Visualisierungstool zur visualen Ausgabe signifikanter Formdiffergenzen.
- Entwicklung und Untersuchung geeigneter Form-Merkmalsextraktionsmethoden zur Ähnlichkeitssuche und Klassifizierung von Knochen.
- Entwicklung und Untersuchung von Methoden zur Identifizierung von Form-Merkmalen, die für die Klassifizierung von Knochen relevanten sind.
Sonstiges
Im Rahmen dieser Arbeit wäre evtl. auch eine Einstellung als HiWi möglich.